Hausgottesdienst an
Christi Himmelfahrt
29. Mai 2025
Lied:Gl 339, 1-3: Ihr Christen, hoch erfreuet euch...
Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Die „40“ ist in der Bibel immer eine besondere Zahl. Es ist die Zahl der Reifung und der Vollendung; etwas kommt zu seinem Anschluss, einem guten Ende. So ist es auch heute - am Fest der Himmelfahrt Christi. Der Weg Jesu auf Erden geht zu Ende und er kehrt heim zum Vater im Himmel. Sein Weg - so glauben und hoffen wir - möge einmal auch unser Weg sein.
Wir stehen in einem so genannten Heiligen Jahr, das unter dem Leitwirt steht: „Pilger der Hoffnung“. Das wollen auch wir sein. Mit Jesus und miteinander wollen wir auf dem weg sein und anderen erzählen von der hoffnung, die uns trägt und erfüllt.
Singen wir Gott, der jetzt in unserer Mitte ist, unser Lob:
Loblied:Gl 780, 3: Uns zum Himmel zu erheben...
Gebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
erfülle uns mit Hoffnung und Zuversicht,
Freude und Dankbarkeit,
denn in der Himmelfahrt deines Sohnes
hast du auch uns und alle Menschen erhöht.
Schenke uns das feste Vertrauen,
dass auch wir zu der Herrlichkeit finden dürfen,
in die Christus uns bereits vorausgegangen ist,
er, unser Bruder,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir
lebt und herrscht in Ewigkeit.
Halleluja:Gl 175,6
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 24, 46-53)
Jesus sprach zu seinen Jüngern: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür. Und ich werde die Gabe, die mein Vater verheißen hat, zu euch herab senden. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet. Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. Und während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben; sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.
oder in leichter Sprache:
Jesus sagte zu seinen Freunden: So steht es in der Bibel aufgeschrieben: Einmal kommt ein besonderer Mensch von Gott. Dieser besondere Mensch erzählt den anderen Menschen von Gott. Dieser besondere Mensch wird gequält. Und stirbt daran. Dieser besondere Mensch steht nach 3 Tagen von den Toten auf. Überall in der Welt wird darüber erzählt. Jesus sagte zu seinen Freunden: Ihr wisst, wer der besondere Mensch ist. Das bin ich selber. Ihr könnt alles bestätigen. Weil ihr alles miterlebt habt. Jetzt sollt ihr in der ganzen Welt von Gott erzählen. Und den Menschen helfen, gut zu leben. Und an Gott zu glauben. Gott hat euch dafür eine Hilfe versprochen. Die Hilfe ist der Heilige Geist. Ich werde den Heiligen Geist zu euch senden. Bleibt solange zu Hause, bis ihr den Heiligen Geist empfangen habt.Danach sollt ihr losgehen. Und allen von Gott erzählen. Jesus segnete seine Freunde. Die Freunde waren vor Freude durcheinander. Und überrascht.Die Freunde verbeugten sich vor Jesus. Dann kehrte Jesus zu Gott im Himmel zurück. Die Freunde konnten Jesus nicht mehr sehen. Die Freunde gingen voll Freude nach Hause zurück. Die Freunde beteten die ganze Zeit. Und lobten Gott.
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...
Predigtgedanken
„Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird“ - Das ist die zentrale Verheißung an die Jünger Jesu kurz vor seiner Himmelfahrt, seiner Heimkehr zum Vater.
Die „Kraft“, das ist im Griechischen die „dynamis“. Wir sagen „Dynamik“.
Eine schöne Umschreibung für die Wirkkraft des Heiligen Geistes, der etwas in Bewegung setzen, etwas voran bringen will.
Wir stehen im „Heiligen Jahr“, das mit dem Leitwort einhergeht: „Pilger der Hoffnung“ Als Pilger sind wir auf einen Weg gestellt - ob allein oder in einer Gemeinschaft. Im Psalm 84 heißt es:
Wohl den Menschen, die Kraft finden in dir,
wenn sie sich zur Wallfahrt rüsten.Ziehen sie durch das trostlose Tal,
wird es für sie zum Quellgrund und Frühregen hüllt es in Segen.Sie schreiten dahin mit wachsender Kraft; dann schauen sie Gott auf dem Zion.
Ja, es braucht eine entsprechende Ausrüstung in der Vorbereitung auf eine Wallfahrt, einen Pilgerweg:
Entsprechendes Schuhwerk, ein Rucksack mit dem nötigsten Proviant, die gefüllte Trinkflasche, ein Erste-Hilfe-Set.
Wichtig ist aber auch die richtige innere Einstellung: Sich der Frage zu stellen: Was nehme ich im Herzen, im Geist mit auf diesen Weg? Meine eigene Lebenssituation, meine Hoffnung, meine Fragen, meine Ängste, mein suchen.
Vielleicht auch Fragen, Ängste, Hoffnungen mir lieber Menschen.
Die Hoffnung, das Ziel meiner Pilgerschaft auch wirklich zu erreichen, lässt mich weitergehen. Schritt für Schritt, Meter für Meter; über Höhen und durch Tiefen, im Sonnenschein und durch Unwetter.
Auf diesem Weg des Glaubens; auf diesem Pilgerweg, der Leben heißt, können und sollen wir zu Zeuginnen und Zeugen der Frohen Botschaft werden. So wie es auch Jesus seinen Jüngern zur Aufgabe macht, seine Zeugen zu sein in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde.
Vom Heiligen Franz von Assisi ist uns folgende Begebenheit überliefert:
Eines Tages schlug Franziskus einem Mönch vor: „Wir wollen in die Stadt gehen und dort den Leuten predigen.“ So machten sie sich auf den Weg nach Assisi, und sie gingen durch die Straßen über den Marktplatz und unterhielten sich dabei über ihre geistlichen Erfahrungen und Erkenntnisse. Erst, als sie wieder auf dem Weg nach Hause waren, rief der junge Mönch erschrocken aus: „Aber Vater, wir haben vergessen, den Leuten zu predigen!“ Franz von Assisi legte lächelnd die Hand auf die Schulter des jungen Mannes:
„Mein Bruder“, antwortete er, „wir haben die ganze Zeit nichts anderes getan. Wir wurden beobachtet und Teile unseres Gesprächs wurden mitgehört. Unsere Gesichter und unser Verhalten wurden gesehen. So haben wir gepredigt.“ Dann fügte er hinzu: „Merke dir, mein Bruder: Es hat keinen Sinn zu gehen, um zu predigen, wenn wir nicht beim Gehen predigen!“
So können auch wir in unserem Alltag zu Predigern, zu Zeuginnen und Zeugen der Frohen Botschaft werden, wenn wir die Kraft, den Heiligen Geist in uns aufnehmen und aus dieser Kraft leben und glauben.
(Auch unsere heutige Prozession durch den Schönbusch ist solch eine große Predigt. Auch wir werden gesehen, werden beobachtet. Passanten hören unsere Gebete, die Worte aus der Heiligen Schrift, hören unsere Lieder. Sie sehen, da sind menschen unterwegs mit Christus, dem Gherkreuzigten, dem Auferstandenen, dem Aufgefahrenen)
So geben wir ein Zeichen unserer Hoffnung, die uns erfüllt und die wir mit anderen teilen können und sollen.
Für Familien mit Kindern:
Sicherlich kennst du das Sprichwort: Aus den Augen - aus dem Sinn! Das bedeutet, dass manche Menschen ihre Freunde/Freundinnen vergessen, sobald diese nicht mehr in der Nähe sind, z.B. wenn ein Freund/eine Freundin in eine andere Stadt zieht oder für längere Zeit verreist. Bei den Freunden Jesu geschieht genau das Gegenteil: Auch wenn sie Jesus nicht mehr sehen können, so setzen sie sich mit ganzer Kraft für ihn ein und predigen überall, damit Jesus und seine Botschaft nicht vergessen werden. Auch heute können wir Jesus nicht sehen. Trotzdem soll er immer in unseren Gedanken gegenwärtig sein. (Mein Sonntagsblatt - dkv)
Überlegt gemeinsam: Wie kann ich/ wie können wir die Erinnerung an Jesus in unserem Alltag und unserem Zusammenleben wach halten? - Und nicht vergessen dem Papa zum Vatertag zu gratulieren!
Fürbittgebet:
Herr Jesus Christus, wir feiern dich heute als den Erhöhten, als den Herrn, der allen menschen Trost und Hilfe zuspricht. Wir bitten dich:
➢ Sende deine Kraft von oben, den Heiligen Geist. Stärke deine Kirche für ihren Auftrag, allen Menschen Zeugnis zu geben von der Hoffnung, die uns erfüllt.
➢ In der Frühlingszeit blüht und grünt die Natur und zeigt ihre ganze Kraft. segne die Felder und die Arbeit der Menschen, damit die Erde ihre frucht hervorbringen kann.
➢ Wir erleben eine Welt, deren Gesicht von Gewalt, Krieg und Bosheit entstellt ist. Halte die Hoffnung wach nach Heilung, Versöhnung und Frieden.
➢ Himmelfahrt bedeutet Heimkehr zum Vater im Himmel. Nimm unsere Verstorbenen zu dir auf und schenke ihnen deinen Frieden und deine Freude.
Dir, Herr, vertrauen wir unser Leben und unsere Zukunft an. Dir sei Lob und dank, heute und in Ewigkeit.(Nach: Laacher Messbuch 2025)
Das Gebet des Herrn – Vater unser
Jesus, du hast uns die Kraft aus der Höhe verheißen. Im Vertrauen auf dein Wort dürfen wir beten: Vater unser …
Lied:Gl 319: Christ fuhr gen Himmel
Schlussgebet:
Gott, Vater im Himmel,
in und durch Jesus Christus
steht uns der Himmel offen.
Jesus hat uns zugesagt,
mit seinem Heiligen Geist
bei uns zu bleiben.
Mache unsere Herzen weit
für den Geist deines Sohnes,
damit uns der Himmel erfüllen kann,
durch ihn, Christus, unseren Herrn.
A: Amen.
Lied:Gl 329, 1+4: Das ist der Tag, den Gott gemacht...
Segen:
Du Herr des Mondes und der Sonne,
du König über dem Sternenzelt,
du allein kennst unsere Sorgen und Nöte,
o du barmherziger Gott des Lebens,
sei bei uns jeden Tag und jede Nacht.
So segne uns für diesen Tag und die neue Woche
der gute und uns liebende Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Schlusslied:Gl 380,7...Durch dich steht das Himmelstor